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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als die Olympischen Spiele in China anstehen, will sich das Land äußerlich von der besten Seite zeigen. Straßenhunde passen da nicht ins Bild. Deshalb sollen per Regierungsauftrag sämtliche unregistrierten Hunde eingefangen und beseitigt werden. Der frisch aus dem Knast entlassene Lang nimmt den Job als erstbesten an. Doch ein besonders cleverer der Hunde wachst ihm unerwartet ans Herz.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eine im Verfall begriffene Gegend irgendwo in China. Ein wortkarger Außenseiter, der sich unverhofft in Gesellschaft eines anhänglichen Tieres wiederfindet. Eine aus beidseitigem Argwohn wachsende Freundschaft. Ein menschliches Umfeld, das in dem animalischen Begleiter nur dessen materiellen Nutzwert sieht und Jagd auf ihn macht. So genuine das Szenario Guan Hus (The Sacrifice) eigenwilliger Kombination aus platonischer Romanze und Road Movie klingen mag, sie war genauso schon mal da. Keiner weiß das besser als der Regisseur und Co-Drehbuchautor. 

Er schuf mit Dou niu vor fünfzehn Jahren ein prototypisches Pendant der hintersinnigen Konstellation im Zentrum seines jüngsten Werks, das in Cannes Premiere feiert. War es damals eine Kuh, ist es nun der schwarze Hund des mehrdeutigen Titels, der - zugleich schlicht und hintergründig - die inszenatorische Verflechtung von formeller Reduktion und substanzieller Tiefe antizipiert. Bereits die Prämisse lässt den systemkritischen Unterton der Handlung um den nach einer langen Haftstrafe als Hundefänger arbeitenden Lang (Eddie Peng, I Did It My Way) durchscheinen.

Im Vorlauf der Olympischen Spiele werden nach offizieller Anordnung all unregistrierten Hunde eingefangen. Wer nicht die Gebühren zahlen kann, dessen Tier landet im Käfig. Die Fassadenpolitik und verkappte Korruption spiegeln einen Lang nur zu gut bekannten Justizapparat. Seine erfahrungsbedingt verstärkte Empathie mit den eingekerkerten Tieren und ihren mittellosen Menschen kontrastiert mit dem Materialismus seiner Kollegen. Jene blicken mit der gleichen Verachtung auf Streuner und soziale Randfiguren wie die Zirkus-Arbeitenden, die Lang nach einem Fahrunfall auflesen. 

Weder die zaghafte Zuneigung zu einer Schaustellerin (Jing Liang, The 800), noch ein Wiedersehen mit seinem Vater und am wenigstens die Kameradschaft mit dem hageren Titelhelden brauchen viele Worte. Die Handlungsstränge, die sich mühelos zu einer ebenso amüsanten wie anrührenden Allegorie über Mitgefühl und Miteinander - oder deren Fehlen - verflechten, beruht auf stummem Rapport, mit und um Tiere. Diese sieht der ruhige Kamerablick stets als Individuen, deren Verbannung aus dem sozialen Sichtfeld ein beunruhigender Vorläufer gesellschaftlicher „Säuberungen“ ist.

Fazit

Der Titel ist auch ein Synonym für Depression, wie sie die karge Spätwestern-Landschaft atmet. Lastwagen-Trecks, Motorrad-Reiter und der ein oder andere einsame Wolf durchqueren diese in dumpfes Braun und düstere Schwarz- und Grau-Tönen getauchten Panoramen am Rande einer symbolischen und realen Wüstenei. Die wilde Natur führt hier ein Käfig-Leben während die (nicht nur) animalischen Außenseiter der Gesellschaft zur Zielscheibe deren Heuchelei und Hass werden. Existenzialistische Epik, getragen von philosophischem Subtext, famosem Schauspiel und hypnotischer Stimmung.

Kritik: Lida Bach

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