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Quelle: themoviedb.org

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Rechtsanwältin Rita arbeitet für eine große Firma, die mehr daran interessiert ist, Kriminelle frei zu bekommen denn Gerechtigkeit walten zu lassen. Eines Tages bietet sich ihr ein unerwarteter Ausweg, als der Kartell-Boss Maritas sie beauftragt, ihm beim Rückzug aus seinem Geschäft zu helfen und eine Geschlechtsangleichung vorzunehmen. 


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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist leicht, sich von der schieren Wucht, mit der Jacques Audiards (The Sisters Brothers) eigenwilliges Duett von Gender-Drama und Gangster-Saga auf musikalischer, darstellerischer und visueller Ebene entfaltet, packen zu lassen. Noch einfacher, sich fallen zu lassen in den buchstäblich brutalen Rausch perfekt choreografierter Tanz- und Action-Einlagen. Und am einfachsten, überwältigt vom emotionalen Exzess und im wahrsten Sinne opernhafter Opulenz, die Augen zu verschließen vor den überholten Narrativen und toxischen Tropen dieses zutiefst ambivalenten Beitrags zum Cannes Filmfestival.

Dort erntet die Premiere der vollständig in Spanisch gedrehten Interpretation Boris Razons Romans “Écoute” bewegten Applaus, den LGBTQ+-Storys hier kaum ernten. Doch natürlich ist die furios aufgeführte Kriminaloper im Grunde keine solche, trotz der lobenswerten Besetzung der Titelrolle mit der grandios aufspielenden Karla Sofía Gascón (Rebelde). Deren Figur engagiert als Kartell-Boss Manitas die von der Korruption in ihrer Kanzlei frustrierte Rechtsanwältin Rita (Zoe Saldana, Avatar 4). Sie ist die eigentliche Heldin, die Emilias Selbstverwirklichung unterstützen soll. 

Dass die Transition auch juristische Konsequenzen vermeiden soll, ist wohl das destruktivste Ressentiment, dem weitere folgen. Queerness untergräbt hier einmal mehr traditionelle Familienkonstellationen - hier die mit Manitas Frau Jessi (Selena Gomez, Only Murders in the Building) und beider Kinder - und queere Selbstrealisation wird zum indirekten Initiator von Betrug, Bestechung und Blutvergießen. Wenn Rita davon singt, den Körper zu verändern verändere die Gesellschaft, repräsentiert das auch transfeindliche Paranoia, die in Songs wie “La Vaginoplastia” und Terminologien wie „sex change operation“ kulminiert.

Fazit

Mit seiner blutig-bombastischen Kartell-Oper orchestriert Jacques Audiard erneut eine imposante Inszenierung, die Style weit über Substanz stellt. Der doppelte Bruch mit den Konventionen sowohl des Gangster-Genres als auch Musicals kaschiert geschickt die unterschwellige Bestätigung toxischer Tropen und die sensationalistische Spekulation mit queeren Geschichten. Eine solche erzählt hier erneut ein straighter cis Mann, der von der abgebildeten Lebensrealität sozial, individuell und lokal denkbar weit weg ist. Ambivalenz und Apropriation geben dem gesanglichen Grandeur einen üblen Beigeschmack.

Kritik: Lida Bach

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